Civic Tech und Open Government auf dem Transparency Camp 2014

20.06.2014 von Julia

Civic Tech und Open Government auf dem Transparency Camp 2014

Im Mai war ein Team von Code for Germany zu Besuch auf zwei spannenden Konferenzen in den USA: dem Transparency Camp in Washington DC und dem Personal Democracy Forum in New York. Der folgender Post liefert einen kurzen Überblick über die spannendsten Themen, Tools und Diskussionen zum Thema Civic Tech auf dem Transparency Camp in Washington.

Das #TCamp

Einmal im Jahr organisiert die Sunlight Foundation eine Un-Konferenz auf der sich Aktivisten, Hacker, Verwaltungsmitarbeiter und Leute aus unterschiedlichen NGOs aus aller Welt treffen, und sich rund um das Thema Open Government austauschen: das #TCamp. In unterschiedlichen Sessions wird Wissen ausgetauscht, diskutiert und neue Werkzeuge und Technologien vorgestellt. Hier ein kurzer Überblick über die spannendsten Themen und Sessions, die wir in diesem Jahr besucht haben:

Open Gov in Taiwan

poplus

Israel und Taiwan sind die Länder mit den weltweit größten Open Source und Civic Tech-Communities. Chia-liang Kao aus Taiwan berichtete in seiner Session “Scaling civic hacking community to 1000+ contributors” darüber, wie sich die Community organisiert bzw. an welchen Tools sie gerade arbeitet. Vor einem Jahr wurde von der Open Gov Community G0V.tw gestartet.

G0V.tw definiert sich wie folgt: “a civic movement by informed netizens toward participatory self-government. Borne out of frustration at the government’s blithe lack of transparency at the end of 2012”

Die Community organisiert sich um einzelne Projekte und trifft sich auf Hackathons. Ein Portfolio aller Projekte findet man auf g0v.tw. Besonders spannend zu lesen ist ein Rückblick auf das letzte Jahr und die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass es einen Aufschwung bzw. zunehmendes Interesse für den Bereich Civic Tech in Taiwan gab.

Open Data from the Inside

In den USA, die als Vorreiter im Bereich Open Data gelten, entwächst die Civic Tech Community langsam den Kinderschuhen. In den letzten Jahren sind einige nützliche Tools aus der Community heraus entstanden, die zeigen, was möglich ist bzw. mit welchen technischen Lösungen staatliche Einrichtungen effizienter und transparenter werden können. Auch einige Startups und kleine Tech-Firmen haben sich gegründet. Der Großteil dieser nützlichen IT Lösungen wird aber leider nie implementiert. Das liegt laut Mark Headd, seines Zeichens “Recovering Chief Data Officer” der Stadt Philadelphia, an den öffentlichen Ausschreibungsverfahren. Er sieht die aufwendigen, teuren und langsamen Verfahren als Haupt-Hinderniss dafür, dass nützliche Technologien von Startups, kleinen Unternehmen oder der Civic Tech Community es nicht bis in die Verwaltungen schaffen. Mehr zu Ausschreibungen und dringend benötigten Reformen, kann man in Marks aktuellen Blogpost “Built to fail” nachlesen.

POPLUS:

poplus

Poplus ist eine spannende neue Initiative mit dem Ziel, Civic Tech Communities auf der ganzen Welt zu vernetzen, um ressourcenschonend und effizient an Code und Apps rund um Open Gov und Open Data zu arbeiten. “Why should every organisation have to write their software from scratch? By sharing code, we can make things quicker and easier, freeing up time for the important things.”

Poplus wurde vor Kurzem in Santiago de Chile von der britischen Organisation my society und dem chilenischen Netzwerk Ciudadanos Intelligentes gestartet. Alle die sich mit Civic Tech, Open Data oder Open Gov beschäftigen sind eingeladen Teil des Verbunds zu werden und die Agenda aktiv mitzugestalten. Teil des Poplus Konzeptes sind unter anderem sogenannte “ready to use”- Komponenten. Auch einige EntwicklerInnen der Open Knowledge Foundation sind bereits aktive Mitglieder des Netzwerks.

Weitere spannende Links und Projekte:

Derek Eder Civic Developer aus Chicago hat sein neustes Projekt Is there sewage in the Chicago river?" vorgestellt.

Die indische Open Data Community Data{Meet} in Bangalore, Delhi, Hyderabad, Chennai.

Anmerkung: Sobald die Videos online sind folgt auch ein kurzer Rückblick auf das Personal Democracy Forum.