Die Senatsverwaltung zu Gast

19.02.2015 von Tobias

Die Senatsverwaltung zu Gast

Am 9. Februar 2015 freute sich das OKLab Berlin nicht nur über die Anwesenheit zahlreicher Open Data-Interessierter, sondern auch darüber, dass zwei Vertreter der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unserer Einladung folgten. Zu Gast waren Renate Zweer (FIS-Broker Projekt Management) in Begleitung von Dipl.-Ing. Thomas Luckhardt (leitender Senatsrat, Abteilung Geoinformationen). Der Kontakt kam bereits im Oktober 2014 auf der InterGeo-Konferenz zustande, auf der die Berliner Verwaltung sowohl mit einem Open Data-Stand als auch in Podiumsdiskussionen anzutreffen war.

Diesem Besuch war bereits der Besuch von Dr. Kai-Uwe Krause im Dezember vorrausgegangen. Er gewährte uns Einblicke in das Tun der Koordinierungsstelle Geodateninfrastruktur Hamburg und stand der Vielzahl an Fragen aus dem OKLab Rede und Antwort.

FIS-Broker Berlin

Nach einer gegenseitigen Vorstellung tauchten wir schnell in viele Themen ein, die hier kurz zusammengefasst sein sollen. Begleitet wurde das Gespräch von Live-Recherchen im FIS-Broker; immer unter den wachsamen und helfenden Augen der Expertin, Frau Zweer. Wichtig zu wissen, war für alle Beteiligen, dass dieses Geodaten-Portal tagtäglich von verschiedensten Abteilungen der Berliner Verwaltung genutzt wird. Trotz seiner stolzen 15-jährigen Lebenszeit übertrifft das Werkzeug an Funktionsumfang andere Datenportale wie das neuere Berliner Datenportal und ist daher nicht wegzudenken.

Transparenzgesetz

Gleich zu Anfang kam die Frage nach einem Berliner Transparenzgesetz nach dem Hamburger Vorbild auf. Dazu gab es leider keine konkreten Neuigkeiten.

Lizenzen

Erwähnt wurde, dass alleine in der Berliner Verwaltung 25 verschiedene Nutzungsbedingungen existieren. Die Community ist dazu aufgerufen, die Lizenzdiskussion zu fördern, indem immer wieder individuell angefragt wird. Bei einigen Datensätzen im FIS-Broker ist keine Lizenz ausgewiesen (bspw. Datensätze zum Thema Verkehrssicherheit: Lichtsignalanlagen, Fußgängerüberwege, Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen, Spielstraßen, Tempo 30-Zonen). Frau Zweer kümmert sich gerne darum, wenn sie darauf aufmerksam gemacht wird.

Newsletter-Funktion

Die Entwicklergemeinde wünscht sich eine Newsletter-Funktion für das Datenportal und den FIS-Broker. Dieser soll aktiv über Änderungen informieren. Denkbar wäre außerdem ein wöchtenlicher, allgemeiner, automatisch generierter Newsletter, der neue, geänderte und gelöschte Datensätze auflistet und die Zugriffszahlen der vergangenen Woche bekannt gibt.

Katalogdienst (CSW)

Eine wichtige Komponente der Berliner Geodateninfrastruktur ist der Katalogdienst (Catalogue Service for the Web, CSW). Über diesen werden die Metadaten mit dem bundesdeutschen Datenportal abgeglichen und dann auf die landeseigenen Datenportale verteilt. Dabei bestehen momentan noch Schnittstellenprobleme, so dass nicht das gesamte Angebot des FIS-Brokers auch im Berliner Datenportal auftaucht.

Physikalische Stadtmodelle

Es wurde auf die Veranstaltung “Stadtmodelle” der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt aufmerksam gemacht, die am 12. März stattfinden wird. Herr Luckhardt informierte darüber, dass man die riesigen 3D-Modelle kostenlos bei den Kollegen am Köllnischen Park betrachten kann.

FIS-Broker StreetView

Durch einen zufälligen Fund kamen wir auf die Strassenbilder zu sprechen, die sich über den FIS-Broker aufrufen lassen. Wie wir mit Frau Zweer recherchieren konnten, dienen diese der Dokumentation von Radwegen und lassen sich über das Stichwort “Radverkehrsanlagen” auffinden. Laut Frau Zweer sind die Links zu den Bildern auch über den Web Feature Service (WFS) abrufbar.

Nutzerfreundlichkeit & Bedienbarkeit

Weiterhin wurde darüber diskutiert, wie man den FIS-Broker ins aktuelle Webzeitalter holen kann. Die Anwendung kann sowohl als Java-Applet als auch als Javascript-gestützte HTML-Variante aufgerufen werden. Dennoch gibt es aus Sicht von Entwicklern und Frontend-Designern große Mängel, die neue Nutzer teilweise abschrecken oder die Zugänglichkeit zu Informationen erschwert. Dies wurde auch während unseres Zusammenkommens deutlich, als immer wieder Missverständisse bei der Nutzung des FIS-Brokers auftauchten. Ein großes Anliegen, welches wir wiederholt aussprachen, ist ein erneuter Besuch von Frau Zweer im OKLab. Dann wollen wir gemeinsam versuchen, den FIS-Broker besser kennen zu lernen und alle bis dahin gesammelten Fragen (Hausaufgaben machen!) zu klären.


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