Der aktuelle Beitrag zu unserer monatlichen Blogreihe ist für den April etwas länger geworden. Wir hoffen, dass für alle etwas Interessantes dabei ist.
Dreißig Organisationen der digitalen Zivilgesellschaft, darunter die Open Knowledge Foundation und der Chaos Computer Club, stellen vier Forderungen an die Bundesregierung. Öffentliche Gelder unter dem Motto “Public Money? Public Good!” in offenen Code und offene Daten zu investieren, ist einer der zentralen Punkte des Forderungskatalogs.
Dazu passend gestaltet sich der Beschluss des Dortmunder Rats, wenn möglich Open Source Software einzusetzen. Mit dem sogenannten Memorandum Digitalisierung erklärt die Stadt Dortmund die Verwendung freier Software zum Standard. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Was offene Daten ermöglichen, konnte im vergangenen die Berliner App “Giess den Kiez” zeigen. Jetzt können auch die Leipziger:innen über die Plattform Bäume in der Nachbarschaft ‘adoptieren’ und deren Bewässerung selbst dokumentieren. Umgesetzt werden konnte das vor allem dank der ehrenamtlichen Arbeit von Code for Leipzig in Kooperation mit dem CityLAB Berlin und weiteren Akteur:innen. Das Projekt zeigt: Städteübergreifende Arbeit funktioniert, digitale Projekte lassen sich verpflanzen – wenn die Verantwortung und Arbeitsaufwand gerecht verteilt werden und nicht nur auf den Schultern von Ehrenamtlichen liegen.
Die FDP-Fraktion im hessischen Landtag setzt sich für eine offene und gebührenfreie Bereitstellung von Daten der öffentlichen Verwaltung ein. Der eingebrachte Entwurf für ein hessisches Open-Data-Gesetz wurde am letzten Dienstag im Landtag debattiert.
Der bei Code for Germany im Communityrat aktive und u. a. durch seine Karte der Internetanbindung Berliner Schulen bekannte Thomas Tursics hat in Eigenregie eine Übersicht der Datenportale deutscher Städte erstellt. Sollte jemand fehlende Daten entdecken, kann über sein Twitter-Handle @tursics Kontakt aufgenommen werden.
Kommunale Grundstücke gehören der Stadt, aber wo befinden diese sich eigentlich? Die Piraten Dresden haben diese Daten dank viel Fleißarbeit mit einer 2224 Seiten langen Anfrage an die Stadt freigelegt. Die vollständige Liste aller kommunalen Grundstücke in Dresden ist damit für alle öffentlich einsehbar.
Trotz der großen Herausforderungen der Corona-Pandemie lässt die Datenlage in Deutschland viele Wünsche offen: Eine deutschlandweite Liste von Covid-Testzentren ist noch nicht in Sicht, auch wenn es Versuche gibt, diese zusammenzustellen. Aufbauend auf der Infrastruktur des “Wo ist Markt?"-Projekts lotet das bei CfG entstandene “Wo ist Testzentrum?” die vorhandenen Möglichkeiten aus. Leider sind die nicht sehr umfangreich: Teilweise müssten die Daten von den Informationsseiten einzelner Kommunen in mühsamer Handarbeit zusammen gestellt werden. Erleichtern würde die Arbeit dagegen maschinenlesbare Daten in einem einheitlichen Format, um damit eine übersichtliche Karte mit Teststellen erstellen und regelmäßig aktualisieren zu können.
Seit fünfzehn Jahren gibt es inzwischen das Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene. Der Deutschlandfunk hat dazu einen Hintergrund-Beitrag erstellt, in dem auch codefor.de-Urgestein Johannes Filter zu Wort kommt.
Eine zentrale Anlaufstelle für alle von der öffentlichen Verwaltung geförderten Open-Source-Projekte einer Stadt - diesen Plan setzt die Technologiestiftung Berlin mit dem Portal berlinopensource.de (das wiederum selbst open source ist) in die Tat um. Bislang finden sich elf Projekte auf der Seite, weitere Vorschläge werden gern entgegen genommen.
Das Echtzeit-Monitoring von Transportmitteln des städtischen Nahverkehrs ist mittlerweile keine technische Unmöglichkeit mehr, wie in Deutschland zum Beispiel Berlin zeigt. Tokio hat die Live-Visualisierung seines Transportnetzes aber nochmal auf eine neue Stufe gehoben und eine 3D-Karte mit allen öffentlichen Fortbewegungsmitteln, inklusive Schiffen, erstellt. “Mini Tokyo 3D” ist unter der MIT-Lizenz auf Github einsehbar.
“Common Voice” ist ein Projekt von Mozilla, das es sich zum Ziel gesetzt hat, einen freien Datensatz zum Trainieren von Spracherkennungssystemen zu schaffen. Das funktioniert, indem Freiwillige Sätze einsprechen und verifizieren. Im Mai gibt es eine deutsche Spenden-Challenge mit dem Ziel, 1000 Stunden zu erreichen. Es gibt Sticker zu gewinnen!
Und sonst so?
Der Twitter-Account @zehnhektar postet zweimal täglich ein zufällig gewähltes, zehn Hektar umfassendes Satellitenfoto, irgendwo aus Deutschland. Der Code ist auf Github einsehbar.
Behaltet den Überblick, bis zum nächsten Mal!