Informationsfreiheit, kleine Schritte und doch noch ein langer Weg – Out in the Open April 2022

04.05.2022 von Klara Juhl - OK Lab Osnabrück

Wie steht es um die Informationsfreiheit?

Die gute Nachricht zuerst: Am 1. April ist die Darmstädter Informationsfreiheitssatzung in Kraft getreten. Diese ist sehr kurz und beschließt ganz pragmatisch die Anwendbarkeit des hessischen Informationsfreiheitsgesetzes (HDSIG) für die Stadt Darmstadt. Auf der Plattform FragDenStaat gibt es bereits über 70 Anfragen an die Behörde der Stadt; darunter auch eine noch laufende Anfrage zum Umsetzungsstand der Open Data-Strategie.

Dennoch sieht es hierzulande nicht überall rosig aus, wenn es um die Informationsfreiheit geht: Gerade deshalb kämpft FragDenStaat dafür, Anfragen an die Verwaltung so einfach und transparent wie möglich zu gestalten. Doch immer häufiger treten die Behörden der Plattform in Konkurrenz, indem sie eigene Anfrageportale entwickeln, die Informationen hinter einem Login verbergen, oder Antworten im Nachhinein verändern. In einem aktuellen Blog-Beitrag erklärt FragDenStaat die Problematik und erläutert, wie staatliche Plattformen stattdessen aussehen könnten.

Auch eine Podcast-Folge von Deutschlandfunk Kultur befasst sich mit der mangelnden Transparenz in der Verwaltung. Die Teilnehmer:innen sprechen über das Onlinezugangsgesetz, Bürgerteilhabe und diskutieren, wie die Defizite in den deutschen Behörden entstehen.

Offene Daten machen den Klimawandel sichtbar

Die Folgen des Klimawandels sind bereits heute spürbar. Trotzdem ist das potenzielle Ausmaß der Erderwärmung für uns oftmals nicht greifbar. Das Interaktiv-Team der Funke Mediengruppe veranschaulicht auf einem 3D-Globus die Gebiete, die im Jahre 2100 nicht mehr bewohnbar sein könnten und erläutert gleichzeitig die aufgezeigten Bedrohungen. Es werden verschiedene Arten von Gefahren dargestellt, zum Beispiel Überschwemmungen und Hitzewellen. Die Rohdaten, die die Simulation verwendet, können frei verfügbar abgerufen werden.

Und sonst noch?

In der Schweiz wächst die Anzahl an offenen GBFS-Feeds. Die “General Bikeshare Feed Specification” ist ein Standard für offene Mobilitätsdaten. Diese enthalten Echtzeitinformationen über Sharing-Fahrzeuge, z. B. E-Scooter oder E-Bikes und liegen in einem standardisierten Format vor. Das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg möchte diese Feeds auch für das eigene Bundesland anbieten und beginnt damit, grenznahe Daten zu integrieren.

Wolltest du schon immer einen schön gestalteten Kartenausschnitt deines Lieblingsortes haben? prettymapp, entwickelt von Christoph Rieke, setzt OpenStreetMap-Daten kunstvoll in Szene. Gibt man einen Ort oder eine Adresse ein, generiert die Webseite ein ästhetisch in Szene gesetztes Kartenbild - der Beweis dafür, dass offene Geodaten so richtig toll aussehen können.

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