Projekte

Alle Projekte, die bei Code for Germany entstehen, sind Open Source. Sie lassen sich kostenlos verwenden und weiterentwicklen.

Seit der Gründung von Code for Germany im Jahr 2014 zeigen wir, was mit offenen Technologien alles möglich ist. Wir bauen Prototypen um selbst zu lernen; um zu zeigen, wie sich Technik zum Wohle aller einsetzen lässt; und um andere davon zu überzeugen, es uns gleich zu tun. Wir haben kein wirtschaftliches Interesse. Wir wünschen uns, dass unsere Projekte – all unsere Apps, Plattformen, Sensoren, Prototypen, Ideen – möglichst viel weiterverwendet werden und möglichst vielen Menschen nutzen.

Du kannst dir gleich alle Projekte ansehen oder weiterlesen und erfahren, wie unsere Arbeit der Gesellschaft hilft.

Klimawandel

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Deutschland verpflichtet sich vielerorts dazu, dem Klimawandel entgegen zu halten und CO2 zu reduzieren, beim Pariser Klimaabkommen und im Rahmen der Sustainable Development Goals 2030 der Vereinten Nationen. Aber was dazu konkret auf lokaler Ebene getan wird, lässt sich oft schwer sehen. Welche Maßnahmen trifft meine Kommune? Welche Ziele setzt meine Stadt? Bin ich davon betroffen? Kann ich etwas tun? Sollte ich vielleicht von meiner Kommune fordern, sich höhere Ziele zu setzen?

Klimapolitik muss transparent sein, damit wir eine gesunde Demokratie pflegen und gemeinschaftlich handeln. Digitale Tools können dabei helfen. Wie genau das aussehen kann, zeigt Klimawatch.de. Auf der Plattform kann man sich über die aktuelle Lage der Klimaziele in Münster, Köln, Leipzig, Hamburg, Karlsruhe, Landau, Moers, Chemnitz, Berlin, München, Düsseldorf, Paderborn, Dortmund, Ulm, Bielefeld und Bonn informieren.

Mit Hilfe von interaktiven Visualisierungen lassen sich Ziele, Fortschritt und Notwendigkeit des Pariser Klimaabkommens vergleichen. Klimawatch.de zeigt auf, an welchen Stellen sich Menschen regional für den Klimaschutz engagieren. Das Projekt starteten Ehrenamtliche aus Münster im Jahr 2019. Mittlerweile ist Klimawatch.de zu eine überregionalen Kollaboration innerhalb der Code for Germany Community gewachsen.

Ähnlich funktioniert auch das Klimadashboard Sachsen, wo wir den Fortschritt der Energie-, Verkehrs- und Landwirtschaftswende dokumentieren. Daten zur Luftqualität werden von uns unter anderem in Köln und Bonn gemessen und in Sachsen visualisiert.

Die sensor.community gibt Anleitungen für kostengünstige Umweltsensoren zum Selberbauen und visualisiert die gesammelten Daten aus aller Welt. Die ersten Schritte dazu entstanden im Rahmen von Code for Germany, als Ehrenamtliche in Stuttgart mit DIY-Sensoren die Luftqualität ihrer Stadt unter die Lupe nahmen.

Kommunalpolitik

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Einer der größten Datenschätze, die eine Demokratie zu bieten hat, finden sich auf kommunaler Ebene in sogenannten Ratsinformationssystemen.

Ratsinformationssysteme sind Informations- und Datenmanagement-Systeme, die ratsbezogene Daten papierlos anbieten. Dazu zählen unter anderem Sitzungskalender, Tagesordnungen und Protokolle. Dank der Ratsinformationssysteme erhalten Politiker*innen erforderliche Informationen für ihre Arbeit.

Interessierte Bewohner*innen der Region können über eine online Schnittstelle beispielsweise Bebauungspläne einsehen, oder von geplanten Änderungen im öffentlichen Nahverkehr erfahren – theoretisch zumindest. Praktisch gestaltet sich die Suche nach diesen Informationen mitunter kompliziert: Suchen Menschen etwa nach Informationen darüber, wo der nächste Radweg oder das nächste mietentreibende Großprojekt gebaut wird, sind die entsprechenden Antworten in der Regel nicht leicht aufzufinden.

Wie eine solche Schnittstelle nutzer*innenfreundlich aussehen kann, haben wir mit Meine Stadt Transparent vorgemacht. Hier lassen sich die Dokumente der Ratsinformationssysteme von Aachen, Bielefeld, Dresden, Köln, Krefeld, Lahr/Schwarzwald, Landshut, Magdeburg, Moers, München, Münster, Oelde, Schwerin, Ulm und Wuppertal mit Hilfe von Schlagworten durchsuchen.

Um dass zu schaffen, mussten unsere Programmierer*innen allerdings zunächst eine Hürde überwinden. Alle diese Städte nutzen unterschiedliche Ratsinformationssysteme mit unterschiedlichen Schnittstellen zum Abgreifen der gespeicherten Daten. Um eine zentrale Plattform zu ermöglichen, veröffentlichten Ehrenamtliche aus der Code for Germany Community im Jahr 2016 einen Datenstandard: OParl, kurz für Offenes Parlament. Mit diesem Datenstandard lassen sich die Daten in einem festgelegten Format verarbeiten.

Der Datenstandard OParl funktioniert einwandfrei: Firmen nutzen ihn heute, um proprietäre Anwendungen zu schreiben, und internationale Coder*innen verwenden ihn als Inspiration für eigene Standards. In der deutschen Verwaltung ist OParl leider nicht flächendeckend implementiert. Wer mehr lesen möchte: In einem Artikel haben wir alles über OParl und seine Entstehungsgeschichte zusammengefasst.

Daten – die Grundlage unserer Arbeit

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Daten sind ein Grundbaustein all unserer Projekte. Sie entstehen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die öffentliche Hand verfügt über eine Vielzahl der interessantesten Informationen. Auch in der Privatwirtschaft verbergen sich spannende Datenschätze, unter anderem bei Verkehrsbetrieben. Leider sind diese oft nur mit Hürden erreichbar. Viele Verkehrsbetriebe haben Angst, sich zu öffnen, und auch bei staatlichen Akteur*innen gibt es immer noch Berührungsängste. Dabei kann damit so viel Gutes entstehen. Bei Code for Germany nutzen wir unter anderem folgende Arten von Daten, um hilfreiche Anwendungen zu bauen:

  • Geodaten von Straßen und Gebäuden bis hin zu Topographien und Grenzen
  • Kulturdaten staatlicher Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen
  • Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes
  • Daten der politischen Gremienarbeit, wie zB. in lokalen Ratsinformationssystemen
  • Finanzdaten, sprich Haushaltsdaten der öffentlichen Hand
  • Wissenschaftliche Daten aus Studien, die mit öffentlichen Geldern finanziert wurden
  • Mobilitätsdaten wie Fahrpläne, Fahrstrecken und Echtzeit-Statistiken.
  • Sensor-Daten durch zivilgesellschaftliche Erhebungen, wie etwa zur Bodenfeuchtigkeit

Es gibt einige häufig Fehler bei der Bereitstellung von Daten, die es zu vermeiden gilt:

  • Daten werden nicht in maschinenlesbarer Form veröffentlicht, sondern verstecken sich in PDFs. Bevor eine Anwendung diese Daten verwenden kann, müssen sie zuerst aufwendig befreit werden.
  • Daten werden nur einmal bereitgestellt. Das ist oft der Fall, wenn Verwaltungsmitarbeitende die Daten als Reaktion veröffentlichen: Weil sie schon konkrete Anwendungen kennen, die diese Daten nutzen (werden), oder weil sie nach dem konkreten Datensatz gefragt wurden. Diese Daten sind eine Momentaufnahme, oft ohne hilfreichen Kontext. Ihr Nutzen ist begrenzt.
  • Daten werden händisch in Open-Data-Portale eingepflegt. Das erfordert einen hohen Arbeitsaufwand. Besser wäre es, die Daten automatisch einzupflegen, über eine Schnittstelle.
  • Daten werden über eine nicht-standardisierte Schnittstelle bereitgestellt. Wenn sich die Schnitstelle ändert, müssen alle Anwendungen, die auf diesen Daten aufbauen, händisch repariert werden.
  • Mehr häufige Fehler, und wie sie sich vermeiden lassen finden sich im Open Data Knowledge Hub der Open Knowledge Foundation Deutschland.

Konkrete Fragen, die sich mit Offenen Daten beantworten lassen

Offene Daten und die Anwendungen, die daraus entsehen, bieten einen direkten Mehrwert in unserem Alltag. Sie machen Informationen übersichtlich und helfen uns, informierte Entscheidungen zu treffen.

Auf welche Schule soll ich mein Kind schicken?

Aus gesammelten Informationen und visualisierten Karten in Leipzig, Köln, Berlin, im Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfahlen, haben wir JedeSchule.de gebaut. Hier sind Informationen zu 30.000 Schulen vereint.

Wo ist der nächste Wochenmarkt?

Hier findest du die Antwort für Leipzig, Karlsruhe und Berlin. So eine “Wo ist…"-Karte funktionierte in den ersten Pandemiejahren auch super mit Corona-Testzentren und ist ein gutes Beispiel für die Wiederverwendbarkeit von Open-Source-Software in Berlin, Düsseldorf, Halle, Kelletal, Leipzig, Lemgo und Hessen.

Welche Qualität hat mein Trinkwasser?

Falls du in Berlin, Köln, Leipzig, Potsdam oder Heilbronn wohnst, können wir dir diese Frage sofort beantworten.

Wo ist in Köln der nächste Defibrillator?

Hier.

Wie viele Bäume gibt’s in meiner Stadt?

In Hamburg, Flensburg, Magdeburg, Karlsruhe, Köln haben wir das Baumkataster visualisiert. Du kannst kollaborativ daran mitarbeiten.

Wie kann ich Bäume vor dem Vertrocknen retten?

Wenn du deinen Kiez grün halten möchtest, dann schau doch mal bei den Gieß-Apps von Köln, Leipzig, Berlin und Heilbronn vorbei.

Wann fährt der günstigste Zug?

Mit bahn.guru oder der Bahn- und Buspreiskarte kannst du das schnell herausfinden. Auch alle Direktverbindungen aus deiner Stadt lassen sich visualisieren.

Noch mehr Ideen?

Wir haben noch viel mehr. Stöbere in der Übersicht all unserer Projekte seit 2014.